Über die schamanisch-energetische Arbeit

Schön, dass du dich für die schamanisch-energetische Arbeit interessierst.

Ich habe die Arbeit so genannt, weil sie größtenteils auf der energetischen Ebene stattfindet. Wir handeln aus unserem Inneren heraus, so dass wir an dem Inneren arbeiten müssen, wenn wir im Außen etwas ändern wollen oder etwas im Außen nicht funktioniert. Das gilt für die eigene Gesundheit, den „Erfolg“ im Leben und die Beziehungen. Die Gesetze der Energie und die Schulung der Wahrnehmung der Energie sind ein wichtiger Bestandteil meiner Angebote. Die Basisarbeit besteht in der Reinigung des „Inneren“ und die Aufarbeitung der eigenen Schatten. Erst danach kommt die Vision: Was ist meine Aufgabe, und wie kann ich sie umsetzen?

Die Arbeit heißt schamanisch, weil sie auf dem Wissen der alten Kulturen aufbaut, Wissen über das Menschsein, das sich seit Jahrhunderten und Jahrtausenden entwickelt und bewährt hat. Besonders bin ich in der Tradition der Inka verwurzelt, die meist direkt auf der energetischen Ebene arbeitet und wenig äußere Mittel verwendet.

Und ich habe das in Deutschland wohlbekannte Wort Arbeit bewusst verwendet. Die Inka Tradition ist eine besonders liebevolle Tradition, die auf Harmonie und Ausgleich ausgerichtet ist. Sie sieht das Leben eher spielerisch. Wir hingegen in Deutschland sind durch die Weltkriege, die preußischen Tugenden, die Verdammung des Feinstofflichen und dem übergroßen Fleiß im Materialismus etwas aus dem Fluss des Lebens gekommen, so dass es tatsächlich meist „Arbeit“ ist, das Gleichgewicht im großen Ganzen wieder zu finden. Und auch Schamanen haben ein mehrjähriges, systematisches Training, um neben der Wissensaneignung auch eine tiefe innere Transformation zu erfahren.

So ist das Ziel der schamanisch-energetischen Arbeit darin zu sehen, in das Gleichgewicht von Wissen (innere Arbeit), Handeln (äußere Arbeit) und Liebe (Verbindung von Wissen und Handeln) zu kommen.

Übersicht:

Hintergrund

Schon in den 80er Jahren interessierten mich die Ökologie und der Umweltschutz. Wie können wir die Natur, die Umwelt schützen? Dieses Engagement ist leider im Laufe der Zeit im Alltag bei mir verloren gegangen. Durch meine persönliche Geschichte wurde ich Ende Zwanzig mit meiner Innenwelt konfrontiert und begab mich auf die innere Seelenreise. Ich musste meine inneren Schmerzen wiedererleben und löste sie mithilfe von Therapie, schamanischer Arbeit und eigener Bemühungen auf (Über mich).

Die Antworten auf die persönlichen Fragen und die drängenden Fragen unserer Zeit habe ich bei den alten Kulturen dieser Erde gefunden. Diese Ansichten kommen bisher kaum in der öffentlichen Meinung vor. Über die alten Kulturen konnte ich auch wieder an mein „ökologisches Bewusstsein“ anknüpfen und dieses wesentlich vertiefen.

Ja, wir tragen in großem Umfang zum Ungleichgewicht und zur Naturzerstörung auf der Erde bei. Der Klimawandel gehört jedoch unabhängig von uns Menschen zu einem Veränderungsprozess, den die Erde derzeit durchmacht. Für die Ältesten und Vertreter der alten Kulturen und für mich ist daher nicht vordergründig nur der Aspekt des Klimas im Fokus, sondern ALLES, was zum Ungleichgewicht auf der Erde beiträgt.

Das fängt an bei negativen Gedanken, die Vorstellung, wir seien getrennt von der Natur und unseren Mitmenschen oder dem Wunsch, Zufriedenheit im Materiellen zu finden. Damit beginnt das Ungleichgewicht und die Zerstörung der Natur.

Nach Ansicht der Kogi, den Hütern des Herzens der Erde aus Kolumbien, haben wir vergessen, das Lebendige zu ehren: Das Lebendige in unserem Essen, das Lebendige in uns und das Lebendige in der Natur. Der frische Apfel aus dem Garten hinter dem Haus ist lebendig, die Tiefkühlpizza nicht. Yoga, Singen oder Bewegung allgemein machen uns lebendig, selbstfahrende Autos nicht. Ein Baum ist lebendig, eine Klobürste als Kunstwerk, das einen Baum repräsentieren soll, nicht.

Und das “Ehren” ist wichtig. Sägen wir einem lebendigen Baum einen Ast ab, fühlt dieser Baum Schmerzen, der durch unsere Gedanken und Gefühle (Gebete und Liebe), und unsere Handlungen (Wundversorgung) gelindert werden kann. Das Gleiche gilt für alle Tiere. Es ist an sich nicht verwerflich, ein Tier zu essen, wenn es zum Überleben notwendig ist, aber es braucht einen angemessenen Ausgleich für jedes gestorbene Tier. Dieser angemessene Ausgleich ist in der Regel mit einem größeren Aufwand verbunden, um das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen wieder herzustellen. Ein Kogi oder ein Schamane sieht, wenn das Gleichgewicht wiederhergestellt ist.

Die Wahrnehmung trübt sich, wenn wir Fleisch essen. Die Kogi essen in ihrer Ausbildung zum Hüter der Erde in den ersten neun Jahren kein Fleisch, weil sie sonst nicht den Ursprung aller Dinge im Geistigen sehen können.

So ist die Sensibilität eine wichtige Eigenschaft, um das Leben und die Zusammenhänge zu verstehen. Wie gehen wir mit sensiblen Menschen um? Wie gehst du mit deiner Sensibilität um?

Dieses über die Jahre erworbene Basiswissen durchdringt meine Aktivitäten und Angebote, seien es Yoga, Meditation oder eben die schamanisch-energetische Arbeit.

Du kannst darin deine Lebendigkeit erhöhen, deine Wahrnehmung sensibilisieren oder über die direkte Wahrnehmung dir selbst ein Bild über den Zustand eines Baumes, eines Tieres, eines Menschen oder einer Situation machen.

Folgende Punkte halte ich für besonders wichtig:

Innere Arbeit

Das meiste, was wir im Außen erleben, kollektiv und individuell, ergibt sich aus dem Inneren. Das Leben an sich und die Natur sind bestrebt, im Gleichgewicht zu sein. Wir können uns an diese positive Selbstorganisation anbinden, indem wir uns selbst als Individuum zurücknehmen und unseren Platz im Großen Ganzen einnehmen. Oft ist das Erkennen, wo unser Platz und was unsere Aufgabe ist, getrübt durch unbearbeitete Gefühle, ungeklärte Beziehungen, ungesunde Ernährung und falsche oder wenig Bewegung. Daher ist die innere Arbeit der zentrale Bestandteil der schamanisch-energetischen Arbeit.

Zur Inneren Arbeit zählen insbesondere folgende Aspekte:

Negativität auflösen
Alle Menschen auf dieser Erde können in ihrem Inneren Negativität und negative Gedanken ansammeln. Daher haben alle Kulturen Wege, um damit umzugehen. Bei mir kannst du Übungen der Inka, Tolteken und Maya, Yoga und Meditation erlernen, um deine Negativität aufzulösen. Insbesondere die Tolteken sind Meister in der Kenntnis des Unterbewusstseins und dem Umgang mit der Negativität, den Ängsten und Zweifeln. Die Toltekische Reinigungsübung ist ein wunderbares Tool, um dich von Negativität zu befreien.

Glaubenssätze finden
Oft ist unsere Lebendigkeit begrenzt von inneren Glaubenssätzen, die wir uns in der Kindheit oder im Laufe des Lebens angeeignet haben. Dabei geht es nicht um Schuld oder exakte Ursachenforschung. Jeder Mensch reagiert anders auf eine bestimmte Situation. Wenn ich meine Kindheit als schmerzhaft empfinde, heißt das nicht, dass ein anderes Kind in der gleichen Situation genauso wie ich damit umgegangen wäre. So entwickeln sich in uns unterschiedliche Glaubenssysteme, die uns später vielleicht nicht mehr dienlich oder sogar hinderlich sind. In der schamanisch-energetischen Arbeit geht es oft darum diese Glaubenssätze zu finden und aufzulösen. Das geschieht in Einzelsitzungen und der schamanischen Heilreise. Auch die Meditation hilft, die eigenen Muster zu erkennen.
Gleichzeitig gibt es auch Glaubenssätze, die sich kollektiv auswirken und die ebenfalls in Frage gestellt werden dürfen: z.B. „Technik macht das Leben einfacher“, „nicht das Leben selbst trägt dich, sondern dein Job“, „wir sind aus dem Paradies gefallen und tragen eine Grundschuld in uns“, „die Natur ist gefährlich und muss begrenzt oder bekämpft werden: Naturkatastrophen wie Sturmfluten oder Blitzeinschläge drohen, Raubtiere greifen an, Bakterien breiten sich exponentiell aus“. Auch hier gilt es achtsam zu sein und für sich neues herauszufinden.

Traumatische Erfahrungen auflösen
Kleine und große Schocks im Leben führen dazu, dass sich Lebensenergie zurückzieht. Das nennt sich in der schamanischen Welt Seelenverlust. Diese verloren gegangene Energie lässt sich in Einzelsitzungen oder schamanischen Heilreisen zurückgewinnen. In diesen Sitzungen erfährst du auch, ob es der richtige Zeitpunkt für tiefere Auflösung ist. Traumatische Erfahrungen können aufgelöst werden, ohne sie noch einmal vollständig durchzuerleben. Meist reicht es, die schmerzhaften Erfahrungen kurz zu berühren um sie dann in einer oder mehreren Sitzungen aufzulösen.

Beziehungen klären
Oft vermindern wir unsere Lebensqualität, indem wir unterschwellig im Streit mit anderen Menschen sind. Auch wenn wir nur innerlich mit einem anderen Menschen im Groll sind ohne diesen persönlich zu treffen, sind wir in Beziehung mit dem Menschen. Das belastet beide Seiten. In Einzelsitzungen kann der Frieden zwischen zwei im Streit befindlichen Personen wiederhergestellt werden, indem die Energie wieder an den richtigen Platz / zu den jeweiligen Personen geleitet und der eigene Groll aufgelöst wird. In Meditationen wie Ho’oponopono oder zur Entwicklung von Qualitäten wie Mitgefühl und Liebe können wir selbst unseren Groll auflösen.

Frieden mit der eigenen (Herkunfts)Familie finden (Eltern, Großeltern)
Bei den alten Kulturen heißt es, die letzten sieben Generationen wirken sich auf unser Leben aus. Häufig besteht in Deutschland nicht einmal Frieden zu den Eltern und Großeltern. In Einzelsitzungen und der schamanisch-energetischen Ausbildung wirst du mehr Frieden vor allem zu deinen Eltern finden. Du wirst erkennen, dass sie es waren, die dir das Geschenk des Lebens gemacht haben. Ohne deine Eltern wärst du jetzt nicht hier.
Und du wirst zu mehr Eigenständigkeit finden, indem du deine energetische Nabelschnur zu deinen Eltern trennst, um ein Kind von Himmel und Erde zu werden. So bist du in etwas Größeres eingebunden als deine Familie, und kannst eine neue Beziehung zu deinen Eltern aufnehmen.

Angst vor dem Tod überwinden
Angst vor dem Tod kann zwei Formen annehmen: die Angst vor dem Ende des Lebens an sich und die Angst vor dem eigentlichen Sterben. In der schamanisch-energetischen Ausbildung wirst du dich beidem stellen. Du kannst schon jetzt dem Tod, dem Ende deines Lebens begegnen und dir selbst ein Bild von dem Tod machen. Das ist oft eine befreiende Erfahrung. Zudem wirst du dich in einer Einzelsitzung deiner größten Angst vor dem Sterben stellen. Oft ist die Angst vor einer bestimmten Art des Sterbens (Ertrinken, Verbrennen, in einen Abgrund stürzen etc.) nur eine Erinnerung an eine ähnliche Erfahrung. Diese Angst kann leicht aufgelöst werden.

Frieden mit der gesamten Lebenslinie finden
Eine besondere Erfahrung ist die Heilung der gesamten Lebenslinie von dem Moment der Empfängnis bis zum Tod und dem Verlassen dieser Welt. Wenn du die Heiligkeit deines Lebens erkennst, wirst du bewusster und zufriedener leben können.

Kontakt mit deiner Seele aufnehmen
In der heutigen Medizin und Weltsicht ist die Perspektive der Seele fast vollständig aus dem Blick geraten. Deine tieferen inneren Bedürfnisse und Lebensziele stammen aus deiner Seele. Oft sind Krankheiten und Hindernisse im Leben dazu da, zur Ruhe zu kommen und der Seele zu lauschen. In der schamanisch-energetischen Ausbildung lernst du Kontakt mit deiner Seele aufzunehmen und ihre Sprache zu verstehen.

Eigene Lebensaufgabe erkennen
Deine Lebensaufgabe kommt aus deiner Seele. In der schamanisch-energetischen Ausbildung wirst du deine aktuelle, persönliche Lebensaufgabe kennenlernen. Wobei die Lebensaufgabe aller Menschen etwas ähnliches hat: Positivität zu entwickeln, Lieben lernen und im Einklang mit dem Göttlichen zu leben. Auch im Schamanischen gibt es so etwas wie Erleuchtung.

Äußere Arbeit

Auch das Handeln in der Welt gehört zum Leben dazu. Beim Tun in unseren Beziehungen, der Erwerbsarbeit und in unseren Rollen können wir erkennen, wo wir stehen und was im Inneren noch zu tun ist.

Sergio Magana wurde mir 2011 als ein besonders fähiger Heiler von Juan Nunez del Prado vorgestellt. Als ich ihn 2018 in einem Seminar persönlich kennenlernte, war die erste Geschichte, die Sergio von sich erzählte, dass er einmal ein besonders guter Heiler war. Bis er schließlich merkte, dass er immer wieder in Streit mit seinen Klienten geriet. Als er seinem Lehrer davon berichtete, schlug dieser vor, Sergio könne nun mit seiner eigenen inneren Arbeit beginnen. So dient uns das Außen stets als Spiegel dessen, was wir im Inneren verwirklicht haben.

Das gilt auch im Yoga. Patanjali schreibt: „Ist Gewaltlosigkeit (Ahimsa) im Inneren vollständig verwirklicht, hört Gewalt in Anwesenheit des Yogi auf“.

Doch das Leben findet auch im Außen statt, und dazu möchte ich einige Punkte hervorheben.

Gesunde Ernährung
„Du bist, was du isst“ ist ein Spruch, der hilfreich ist um die Bedeutung der Ernährung zu verstehen. Im Yoga unterteilt man die Nahrung in tamassig, rajassig und sattwig, was eine einfache gute Grundorientierung gibt. Tamassig ist schwer und macht uns träge (Fleisch, Fisch, Unreifes, Abgestandenes, Drogen, Alkohol, zu viel Essen), rajassig macht uns unruhig (z.B. Kaffee, Schwarztee, Kakao, Industriezucker, scharfe Gewürze, hastiges Essen), sattwiges Essen macht uns klar und lichtvoll (z.B. Obst, Gemüse/Salate, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide).

Aus schamanischer Sicht kommen noch weitere Aspekte hinzu. Zum einen ist in dem Essen auch Information, so dass eine lokale Ernährung mit heimischen Pflanzen empfohlen wird. Zum anderen kann man, um eine bestimmte geistige Wahrnehmung zu entwickeln, auch bestimmte Pflanzendiäten machen. Wie oben erwähnt, essen die Kogi in den ersten neun Jahren ihrer Ausbildung kein Fleisch, um den Ursprung der Gedanken wahrnehmen zu können. Ebenso gibt es diese Praxis ausgeprägt im Amazonasgebiet.

Durch jetzt mehrjährige Mitgliedschaft in Solidarischen Landwirtschaften kann ich persönlich noch das Gemeinschaftliche in der Ernährung hervorheben, das durch gemeinsamen Anbau von Gemüse entsteht. Aus dem feinen Geflecht von Verbindungen zu den Gärtnern, dem gemeinsamen Grund und Boden sowie zu den Teilnehmern und deren Beitrag für die Gruppe entsteht etwas Größeres, was sehr heilsam und nährend ist.

So wie auch das gemeinsame Kochen und Essen in der Familie zur seelischen Gesundheit beiträgt.

Körperliche Bewegung
Seit Jahrtausenden bewegt sich der Mensch viel und ist draußen an der frischen Luft. Erst in den letzten 50 bis 150 Jahren hat er sich das abgewöhnt und abgewöhnen müssen durch das was wir technischen Fortschritt nennen. Das hat Folgen für die Gesundheit, denn der Körper ist auf Bewegung ausgerichtet und „rostet“, wenn man ihn nicht bewegt: die Muskeln verkürzen sich, Gelenke werden unbeweglicher, Augen schwächer (durch Bildschirmarbeit und -freizeit) und auch der Geist wird unbeweglicher.

Daher habe ich Yoga als ganzheitliches Bewegungssystem lieben gelernt, da dort gleichermaßen die Muskeln gestärkt, die Gelenke flexibilisiert, die Konzentration geübt, der Geist gereinigt, Energie harmonisiert und die Seele genährt werden. Aus dem schamanischen Bereich biete ich Tänze und Bewegungen der Maya an.

Regelmäßige Praxis
„Ohne Fleiß kein Preis“ – das gilt auch auf dem schamanischen Weg. So wie im Yoga die regelmäßige Praxis (Sadhana) empfohlen wird, um innere Fortschritte zu erleben, so braucht es auch auf dem schamanischen Weg ein stetiges Üben um in die Tiefe zu kommen. Hier steht nicht unbedingt die tägliche Disziplin im Vordergrund, die wichtig sein kann, aber nicht muss. Oft gibt es bestimmte Übungen, die für einen gewissen Zeitraum gemacht werden (z.B. die Toltekische Reinigungsübung für 5 Monate), oder Initiationen und besonders tiefe Erfahrungen, die zwar von kurzer Dauer sind, dafür aber eine Zeit der inneren Integration brauchen. In der Inka Tradition gibt es zum Beispiel die Hatun Karpay Initiationsreise, die über mindestens eine Woche und mehrere Stationen geht. Auch die schamanisch-energetische Ausbildung hat eine langfristige Wirkung und kann als größerer Schritt auf dem persönlichen Weg genutzt werden, auch ohne damit beruflich heilerisch arbeiten zu wollen.

Ich selbst habe über 120 Sitzungen mit Kolleginnen und Kollegen gemacht um die schamanisch-energetische Arbeit zu vertiefen, neben der regelmäßigen eigenen Praxis in Yoga und Meditation und diversen „initiatorischen“ Prozessen.

Wahrnehmung für sich selbst und sein Leben verfeinern
Eine feine Wahrnehmung kann in der heutigen Zeit schnell zu einer Belastung werden, da Vieles aus dem Ungleichgewicht geraten ist und immer noch die „Ellbogenmentalität“ vorherrscht, obwohl Kooperation nachweislich bessere Ergebnisse und größeres Wohlbefinden erzeugt. Zudem wird eine feine Wahrnehmung von energetischen Phänomenen, die z.B. von den Gefühlen anderer Menschen herrühren, oder die Wahrnehmung von Seelen oder Ereignissen in der Zukunft, oft entweder als Problem der Hochsensibilität oder als esoterischer Quatsch angesehen.

Im Schamanismus ist die Sensibilität eine Eigenschaft, die Voraussetzung für die schamanische Arbeit ist und besonders geschult wird. Die Sensibilität wird zu einer Gabe, die hilfreich in der Heilungsarbeit ist, um tiefer liegende Ursachen der Probleme und Krankheiten von Hilfesuchenden erkennen zu können. Auch hilft die Sensibilität, Ungleichgewichte in Gemeinschaften zu erkennen. Wird bei Kindern schamanischer Kulturen  diese Gabe erkannt, werden sie gefördert und weiter ausgebildet. Sie entwickeln dabei die innere Kraft, um eben auch mit der oft unsensiblen Welt umgehen zu können und etwas Harmonie hineinzubringen.

In der heutigen Zeit halte ich es für wichtig, die Sensibilität wieder wertzuschätzen. Das Gefühl für das eigene Wohlbefinden und die eigenen Grenzen beugen Burn-outs und vielen Krankheiten vor. Ehrlichkeit dem anderen gegenüber schafft stabile und gesunde Beziehungen. Ohne Sensibilität können ungesunde Eigenschaften wie Gier, Neid oder Narzissmus überhand nehmen oder ungewünschte Gefühle wie Wut, Trauer oder Schmerz unterdrückt werden, die dann aus dem Unterbewussten heraus wirken.

Seine Lebensaufgabe leben
Wir alle haben bestimmte Fähigkeiten, die wir ins Leben bringen wollen. Leben wir gegen unsere inneren Anlagen, kann das wiederum zu Unzufriedenheit und Krankheiten führen. Daher ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, seine Lebensaufgabe zu finden und zu leben. Eine wesentliche Grundeinstellung ist hierfür, dass wir uns nicht von den Eltern, der Gesellschaft oder den Arbeitgebern abhängig machen, sondern darauf vertrauen, dass das Leben uns so, wie wir geschaffen sind, auch will und unterstützt. Wie oft habe ich erlebt, dass das Leben bestimmte Wege öffnet und bestimmte Wege verschlossen hält. Und dass im richtigen Moment genau die passende Unterstützung kommt, damit es weitergeht. Dies sind Zeichen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Ein entscheidender Hinweis kam von einem Q’ero (Inka)-Schamanen. Ich war ein wenig unsicher im Leben, weil der Lebensunterhalt knapp war, und habe ihn um Rat gefragt. Er schaute mich ganz erstaunt an und meinte nur: „Wenn du Geld brauchst, frag doch Pachamama, Mutter Erde“. Es hat noch ein bisschen gedauert, bis es in jede Zelle übergangen ist: Das Leben selbst sorgt dafür, dass wir leben. Wir können es Mutter Erde oder Gott oder kosmisches Gesetz nennen. Es wirkt. Und wir haben ein Recht darauf, zu leben und um Unterstützung zu bitten.

Gemeinschaft und Verbundenheit erleben
Schamanismus lehrt uns auf Augenhöhe zu sein und alle Menschen, alle Wesen zu respektieren. Das resultiert aus der Erkenntnis, dass alles miteinander verbunden ist. Über die feine oder geöffnete Wahrnehmung ist das klar und logisch ersichtlich. Die Wissenschaft erkennt mittlerweile Ökosysteme als miteinander verwobene Systeme, in denen jedes Tier, jede Pflanze, jeder Pilz, jede Bakterie ihre Aufgabe und ihren Platz hat. Alles hat einen Wert. So hat auch der Mensch in der Natur seinen Platz. Und der Mensch unter Menschen. Konkurrenz, Manipulation, Unterwerfung sind keine Eigenschaften, die ein gesundes Miteinander fördern.

In den alten Kulturen sitzt man im Kreis. Jeder kann jeden sehen, jeder hat einen gleichwertigen Platz, keiner ist dem anderen überlegen. Ich habe mich immer gewundert, dass die schamanischen Meister so nah und alltäglich sind. Gleichzeitig strahlen sie Ruhe, Harmonie, Erfahrenheit und Weisheit aus, wo ihre innere Stärke deutlich wird. Schließlich habe ich gelernt, dass man das einüben kann. In der Toltekische Reinigungsübung gibt es eine Phase, wo man sich von den Momenten befreit, wo man sich besser oder schlechter als andere fühlt. So kann man die Gleichwertigkeit einüben. Auch in der schamanisch-energetischen Ausbildung lernst du, den anderen zu schätzen, weil du über die direkte Wahrnehmung siehst, wie der Mensch in seine jetzige Situation gekommen ist. Jeder gibt in der Regel sein Bestes und versucht glücklich oder zufrieden zu werden.

Der Kreis ist selbstverständlich die bevorzugte Begegnungsform auch in meinen Seminaren und Zeremonien.

Ein natürliches Gefühl der Verbundenheit entsteht, wenn das Eigene zurückgenommen werden kann und man spürt, was das größere Ganze gerade braucht. Auch hierzu ist die innere Reinigung die Grundvoraussetzung.

Liebe entwickeln

In Südamerika steht die Liebe an erster Stelle, dann kommt das Handeln und schließlich das Wissen. Bei uns ist es eher umgekehrt. An erster Stelle steht das Wissen, dann kommt die Arbeit und schließlich die Liebe – wie jetzt auch dieser Absatz. Unsere Märchen enden, wenn der Prinz und die Prinzessin sich gefunden haben: und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage! Ist das in der Praxis so? Meiner Erfahrung nach 

In der Inka Tradition gehört die Harmonisierung der männlichen und weiblichen Energie zur täglichen Arbeit des Schamanen. Die Ausgewogenheit in einer Partnerschaft ist ein wichtiges Element für das Wohlergehen der Familie. Über Kommunikation miteinander und Rituale (wie z.B. Despachos) werden die unterschiedlichen Bedürfnisse und Ausdruckformen des Männlichen und Weiblichen in Balance gebracht. Die innere Arbeit geht in der Beziehung weiter, diesmal im Austausch mit dem Partner, der Partnerin. So lange, bis eine Harmonie erreicht ist, so dass aus der Verbindung des Männlichen und Weiblichen etwas Größeres entstehen kann. Bei uns ist der Storch ein Symbol für diese Harmonie. Er bringt die Kinder und baut sein Nest auf dem Schornstein des Hauses, in dem Harmonie herrscht.

Liebe kann entwickelt werden. Dies haben Juan Nunez del Prado aus der Inka Tradition und Elisabeth Haich[1] im Yoga aufgezeigt. Juan Nunez del Prado erklärt es im Rahmen der sieben Bewusstseinsebenen in der Inka Tradition so: Beginnend mit der körperlichen Liebe entwickelt sich die romantische Liebe, die auf eine bestimmte Person ausgerichtet ist. Daraus entwickelt sich in der Beziehung die bedingungslose Liebe zum Partner und den Kindern. Dann beschreibt die Inka Tradition Munay, die Kraft der Liebe, die noch über der bedingungslos Liebe steht. Ich kann selbst Liebe erzeugen und diese in die Welt bringen. Liebe wird dann unbegrenzt verfügbar. Im Yoga kommt schließlich die göttliche Liebe, die alle irdische Liebe übertrifft.

Die Inka Tradition stellt hierzu diverse Übungen bereit, um diese Liebesfähigkeit zu entwickeln. Gelegentlich werden einige dieser Übungen in meinen Seminaren vorkommen.

[1] Elisabeth Haich: Sexuelle Kraft und Yoga, 1966