Nun sind wir im sagenumwobenen Jahr 2012. Die Medien erwähnen immer wieder „den“ Maya-Kalender, zu Werbezwecken oder sie witzeln darüber, allerdings meist ohne sich dafür wirklich zu interessieren. Und jetzt gibt es auch noch einen Blogbeitrag von mir dazu. Warum? Weil dieses Datum vielleicht doch interessant sein könnte. Nicht in dem Sinne, dass irgendetwas Spektakuläres an einem bestimmten Tag passiert, sondern eher als Wendepunkt in einem länger andauernden Prozess der Bewusstseinsentwicklung der Menschheit.

Zunächst eins vorab: Ich bin kein Kenner des Maya-Kalender. Daher werde ich dazu nicht in die Tiefe gehen. Ich habe nur das aktuelle Buch von Hunbatz Men, einem Maya-Ältesten und Kalender-Experten gelesen, wo er über die verschiedenen (!) Kalender der Maya berichtet, die unterschiedliche natürliche, kosmische Zyklen beschreiben und die wie Zahnräder ineinandergreifen. Irgendein Ende erwähnt er nicht…

Ich werde in diesem Beitrag die Prophezeiung der Inka vorstellen, wie sie derzeit von Juan Nunez del Prado gesehen wird, einem Praktizierenden und Lehrer der Inka-Tradition. In 2011 hatte ich die wunderbare Gelegenheit mit ihm die Prophezeiungen und energetischen Übungen der Inka intensiv kennenzulernen. Juan ist beruflich ein Anthropologe und hat somit auch eine westlich-kritische Sicht auf die Dinge.

Dennoch möchte ich kurz noch ein paar Dinge erwähnen, die mir persönlich auffallen und die in mir die Idee aufkommen lassen, irgendwie ist das schon eine besondere Zeit, in der wir leben.

  • Es gibt 7 Milliarden Menschen auf der Erde: nach unserem Wissen hat es das noch nicht gegeben. Was für Auswirkungen hat das auf das Bewusstsein der Menschheit allgemein?
  • In Deutschland praktizieren rund 3 Millionen Menschen Yoga, sei es um der Gesundheit oder Fitness willen oder aus spirituellen Gründen.
  • Man kann heutzutage alle Traditionen lernen, sei es schamanisch, buddhistisch, muslimisch, christlich, yogisch, Kampfsportarten, etc., und zum Teil werden Dinge öffentlich gelehrt, die bis jetzt nur wenigen Eingeweihten zugänglich  waren.
  • Die Welt ist schneller geworden. Wir machen mehr Dinge, manche Dinge zudem gleichzeitig, auch wenn es manchmal in Stress ausartet. Für mich ein Hinweis, dass mehr Energie zur Verfügung steht und sich etwas in der Psyche der Menschen ändert.

Was hat uns nun die Inka-Tradition dazu zu sagen?
Nach den Prophezeiungen der Inka befinden wir uns seit 1990 in einer Zeit des verstärkten Wandels und Umbruchs (Pachakuti), der 2012 seinen Höhepunkt und seine „Reife“ erreicht. Pachakuti bedeutet große Transformation, Wandel, Umbruch, auf den Kopf stellen, neue Regeln aufstellen. Zwei Meister der Inka-Tradition haben am Zustand der Energie in Tal von Cuzco erkannt, dass das Pachakuti am 1.8.1990 anfängt.

Die Welt der lebendigen Energie
Dazu ist vielleicht eine kurze Erklärung nötig. Nach der Tradition der Inka besteht alles was existiert aus lebendiger Energie. Diese Energie kann von den paqos (Praktizierende der Inka-Tradition, „Priester“, „Schamanen“) wahrgenommen werden. So hat zum Beispiel ein Mensch um sich eine Energieblase – ein anderes Wort dafür wäre Aura oder Energiekörper. Ebenso hat eine Stadt eine Energieblase.

Der Zustand der Energieblase von Cuzco, der ehemaligen Hauptstadt des Inkareiches, ist ein Gradmesser für die Zeit des Umbruchs. Der Umbruch ist vollendet, wenn die Energieblase von Cuzco das ganze Tal erfüllt und bis zu dem Bergspitzen reicht. Anfang 2011 war die Energieblase auf dem besten Weg dorthin, allerdings reichte sie noch nicht bis zu den Bergspitzen.

Wenn die Energieblase die erforderliche Größe erreicht hat, sollen zwölf Menschen der fünften Bewusstseinsebene kommen, sechs Männer und sechs Frauen. Das kann jeder irgendwo in der Welt sein. Wenn es zwölf Menschen der fünften Ebene gibt, wird dies die ganze Welt beeinflussen und vielleicht wird auch noch ein Mensch der sechsten Bewusstseinsebene kommen.

Die sieben Bewusstseinsebenen
Nach der Tradition der Inka gibt es sieben Bewusstseinsebenen. Derzeit sind die meisten Menschen auf der Erde in der dritten Bewusstseinsebene, ein paar in der vierten. Die fünfte und sechste Ebene gibt es derzeit nicht.

Auch hierzu eine kleine Erläuterung. Menschen die sich in der ersten Ebene  befinden, glauben auf der spirituellen Dimension, dass die persönliche Kraft von Dingen kommt: „Wenn ich dieses Ding besitze, habe ich persönliche Kraft.“ Auf der zweiten Ebene herrscht spirituell gesehen der Polytheismus, wie zum Beispiel bei den Griechen oder Römern. Der Monotheismus ist der dritten Ebene zuzuordnen: „Ich kann mit Gott reden, alle anderen nicht.“ Das Handeln ist auf eine bestimmte Gruppe ausgerichtet.

Mit der vierten Ebene kommt die globale Sichtweise. Das Erreichen der vierten Ebene geht oft mit der inneren Vision einher, die Erde als Ganzes von außen zu  sehen. Es ist ein vertieftes Verständnis da, dass verschiedene Namen für das Gleiche stehen. Ein Mensch mit dem Bewusstsein der vierten Ebene kann allen Zeremonien aller Traditionen beiwohnen und erkennt, dass man die gleichen Dinge auf unterschiedlichen Wegen erreichen kann. Ein Mensch der vierten Ebene kann Widersprüche auflösen und zwei oder mehrere Traditionen zusammenbringen. Beispiele für Menschen der vierten Ebene sind der Dalai Lama, Gorbatschow oder Martin Luther King.

Die Workshops von Juan bereiten den persönlichen Bewusstseinssprung von der dritten auf die vierte Ebene vor.

Die fünfte, sechste und siebte Ebene
Ein Mensch, der die fünfte Ebene erreicht hat, kann jede Krankheit jederzeit mit nur einer Berührung heilen. Derzeit soll es niemanden geben, der diese Ebene erreicht hat. Es gibt aber Beispiele von Menschen, die diese Eigenschaften hatten: nämlich die zwölf Schüler von Buddha oder die zwölf Apostel.

Ein Mensch der sechsten Ebene leuchtet sichtbar für alle anderen Menschen. Auch diese Ebene ist derzeit von niemandem erreicht. Aber auch hier gibt es in den alten Schriften Berichte von Menschen, die für alle sichtbar ein Licht ausgestrahlt haben: Buddha, Mohammed oder Moses zum Beispiel. Auch die Inka-Herrscher von 1000-1500 sollen die sechste Ebene verwirklicht haben. Menschen der fünften und sechsten Ebene haben die Fähigkeit, die Energie auf besondere Art und Weise zu bewegen und die Welt auf eine neue Art mitzugestalten.

Ein Mensch der siebten Ebene hat Gott auf Erden verwirklicht und kann wiederauferstehen. Hier ist Jesus das einzige Beispiel.

Und was bedeutet das nun konkret?
Genau weiß niemand, was passiert, wenn diese neue Bewusstseinsebene sich verstärkt auf der Erde zeigt, da niemand derzeit Erfahrungen mit dieser Bewusstseinsebene hat. Man kann also nur spekulieren, was ja auch derzeit an allen Ecken und Enden passiert :-).

Ich persönlich bin Fan von der Ansicht Yogi Bhajans, der den Übergang vom Fische-Zeitalter ins Wassermannzeitalter in einem anschaulichen Bild darstellt. Im Fischezeitalter gab es ein großes Bedürfnis nach Wissen und Kreativität: „Ich möchte Wissen – bitte hilf mir“. Im Wassermannzeitalter ist Wissen und kreative Energie frei verfügbar: „Ich weiß und kann Dir helfen dahin zu gelangen“. Ich bin der Wassermann aus dessen Füllhorn Wissen und die kreative Energie fließt, und ich bin nicht mehr der Fisch, der fragt: Was ist Wasser? Wir müssen nun lernen diese Energie durch uns fließen zu lassen, und in Wahrhaftigkeit und Liebe zu nutzen. Alles Alte und Vertraute wird in diesem Pachakuti bzw. der großen Transformation fortgespült.

Der Wandel ist vielleicht vergleichbar mit der Sesshaftwerdung und dem Aufkommen der Landwirtschaft vor rund 13.000 Jahren.  Vor dieser Zeit war die Menschheit 90.000 Jahre Jäger und Sammler gewesen und hat von dem gelebt was er vorgefunden hat. Auf einmal versteht der Mensch das Gesetz von Samen und Pflanzen. Er fing an, die Dinge zu bewegen, weil er bestimmte Prinzipien verstanden hat. Alles was wir jetzt tun, basiert auf diesem Verständnis. Wir haben uns über die Natur gestellt und bewegen die Natur.

Ähnlich ist es vielleicht jetzt: Es kommen neue Erkenntnisse, die jetzt noch nicht vorstellbar sind, neue Prinzipien werden erkannt und die Menschheit wird anfangen, diese Prinzipien zu nutzen.

Wiederbegegnung: Die soziale Dimension
Nach den Inka heißt das neue Zeitalter Taripay Runa Pacha, die Zeit, in der „wir uns wiederbegegnen“. Was passiert, wenn wir uns wahrhaftig wiederbegegnen? Nach Zeiten in denen wir uns bekriegt haben, manipuliert und gegenseitig beherrscht haben?

Vielleicht wird auch das Wort „Konkurrenz“ neu verwendet: In der Tradition der Inka gibt es auch Wettbewerb und Kräftemessen, aber am Ende hat der Gewinner die Verpflichtung dem Verlierer zu zeigen, wie er gewinnen konnte. Und es gibt keinen Grund warum beide nicht zusammen feiern. Oder die Beziehungen von Mann und Frau ändern sich zu einer Begegnung auf Augenhöhe in gegenseitigem Respekt. Und vielleicht sind wir ja schon in einigen Bereichen auf genau diesem Weg.