Am 24. und 25.09.2011 fand in Bad Homburg eine bemerkenswerte, herzöffnende Veranstaltung statt: der 1. Kongress des Council of World Elders, organisiert von Karin Tag. Dieser Kongress hat mich sehr beeindruckt und berührt, so dass ich meine Eindrücke gerne teilen möchte.

Karin Tag ist die Hüterin eines Kristallschädels (Corazon de Luz), den sie von den Inka bekommen hat und Hüterin weiterer Kristallgegenstände mit dem Wissen für die neue Zeit. Sie gründete 2009 den Council of World Elders zur Völkerverständigung und friedlichen Kommunikation unter den einzelnen Volksgruppen. Neuheiten, Erkenntnisse, Wissenschaft und Spiritualität sollen sich hier in einem neuen Bewusstsein verbinden dürfen, wie sie selbst schreibt.

Umgesetzt wurde die Veranstaltung mit viel Hingabe und Engagement, die eine einzigartige starke Atmosphäre mit viel Herzenskraft entstehen ließ. Jedes Mitglied des Council sprach von seiner Herzensangelegenheit und die positive Kraft dieser erfahrenen Heiler und Lehrer erfüllten den Raum.

Im Folgenden möchte ich die Mitglieder und Vortragenden vorstellen und was ich persönlich an Eindrücken und Informationen mitgenommen habe. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, für mich steht die Frage im Vordergrund, was in dieser spannenden Zeit wichtig ist.

Hunbatz Men, Maya-Ältester und Experte für die Maya-Kalender, Heilige Geometrie und die kosmischen Gesetze, begrüßte die Teilnehmer des Kongresse mit dem Satz „Ich freue mich sehr, Euch wieder zu sehen“. Er drückt damit aus, dass wir uns nicht zum ersten Mal getroffen haben. Wir seien nun wieder zusammen gekommen um das kosmische Wissen zu reaktivieren und mit diesem Wissen die Mutter Erde zu heilen. Das gegenseitige „Sehen“ ist nach seiner Tradition essentiell: Ich existiere nur, weil ich dich sehen kann und Du mich siehst.
In dieser Zeit ist es besonders wichtig glücklich zu sein, positiv zu denken und Verantwortung für die Erde zu übernehmen. Mehrmals sang er die heilige Silbe „iing“ in unterschiedlichen Frequenzen, die uns hilft, die DNA zum vollen Potential zu erwecken. In der Maya-Sprache haben die Silben und Buchstaben ebenso wie das Hebräische und das Sanskrit eine tiefe Bedeutung, die auch im Klang zu finden ist.
Er legt uns auch folgende Übung ans Herz: Als Kind der Sonne küsst er jeden Morgen die Sonne, denn dann wird uns die Sonne lieben und 1000 Küsse zurücksenden.

Coco Vizcarra, Vertreter der Inka aus Peru, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt, betont den Satz „Ayllu Masi Kunapa – Wir sind alle miteinander verwandt.“ Es sei wichtig, dass wir dies erkennen und zusammen kommen. Alleine können wir die Veränderungen in der Welt nicht schaffen. Wenn ich mich alleine von der Gruppe oder der Menschheit absetze, bin ich alleine vorne. Nur kollektiv können wir wirksam werden, gemeinsam in Liebe (Munay) können wir die Veränderung umsetzen.
Coco Vizcarra betont auch, dass wir unsere Wurzeln wieder finden müssen. Die Idee, wir müssten uns die Erde untertan machen, komme aus dem Kopf. Wichtig sei es jetzt das Herz und den Bauch wieder zu finden, Kontakt zu Afrika aufzunehmen, der Wurzel der Menschheit. Die indigenen Völker können uns dabei als Hüter der Wurzeln helfen.
Derzeit seien auch die positiven und negativen Kräfte aus dem Gleichgewicht. Positiv oder negativ sei nicht gut oder schlecht, denn beide Seiten wissen nicht, dass sie positiv oder negativ sind. Derzeit überwiegen allerdings die negativen Kräfte, so dass es wichtig ist, die positiven Kräfte zu stärken um die Harmonie zwischen positiv und negativ wiederherzustellen.

Swami Isa überraschte mit der Erklärung, dass er noch nie ins Ausland gereist sei und eigentlich gar nicht wisse, warum er zu dem Kongress und dem Council of World Elders gekommen sei. Er sei einfach seiner inneren Stimme gefolgt, die ihm sagte dies sei wichtig. Sein Motto, dass er uns ans Herz legt, ist einfach glücklich zu sein. Dies strahlte er selbst mit jeder Pore aus, und mit einer Leichtigkeit und seinem Humor ging er auch mit seiner Unerfahrenheit mit Mikrofonen um.
In einer umfangreichen Powerpoint-Präsentation eröffnet er uns ein tiefes Wissen um den Schöpfungskreislauf und den Zusammenhang zwischen innen und außen, oben und unten und stellte seine ganzheitliche Schule für Kinder und das von ihm gegründete Global Energy Parliament in Trivandrum (Kerala) vor.

Mohan Rai, Schamane aus Nepal, ist mit 83 Jahren das älteste Mitglied des Council of World Elders. Mit großer Leidenschaft berichtet er über die schamanische Arbeit und dem von ihm gegründeten Zentrums für schamanische Studien in Kathmandu. Für ihn sind die zentralen Elemente des Schamanismus Respekt, Beten und Vergeben.
Seine Schwester Maile Ngema Lama ist die einzige Frau im Council of World Elders. Sie gilt als eine der berühmtesten Heilerinnen Nepals. Leider hat sie nur wenige Worte gesprochen, dafür rührte sie die Teilnehmer mit ihren heiligen heilenden Gesängen.

Masuru Emoto, bekannt durch seine Wasserkristallfotos, betrat den Raum im Rollstuhl, da er sich den großen Zeh bei dem großen Erdbeben im März 2011 gebrochen hatte. Auch wenn er körperlich angeschlagen wirkte, versprühte er eine innere Fröhlichkeit und Lebendigkeit. Er zeigte sich als Mann mit einem feinen Sinn für Humor.
Das Erdbeben und die Katastrophe von Fukushima ist für ihn ein Zeichen, dass der Wassergott zornig geworden ist. Die Menschen hätten sich zu weit von der Natur entfernt. Wichtig sei es daher, Frieden mit der Natur zu machen. In vielen Zeremonien, die er in den letzten Jahren für das Wasser durchgeführt hat, sei ein Regenbogen erschienen, als ein gutes Zeichen und als Beweis für den Zusammenhang zwischen den Dimensionen. Seiner Auffassung nach ist ein Regenbogen ein Tor in eine weitere Dimension.
In seinem Vortrag hat er über vier Tabus gesprochen, die er für wichtig hält, aufzulösen. Zunächst müsse die Geschichtsschreibung erweitert werden. Er habe zum Beispiel in Japan Rituale in einem Shinto Schrein wiederbelebt, der seit 15.000 Jahren besteht. Diese alte kulturelle Tradition sei in den Geschichtsbüchern nirgends zu finden. Das zweite Tabu ist für ihn der Kalender. Der gregorianische Kalender sei nicht im Einklang mit der Natur. Es sei sinnvoller, den Kalender auf die natürlichen Rhythmen der Natur auszurichten, z.B. mit 13 Monaten á 28 Tagen plus einen Tag „außerhalb der Zeit“ (= 25.07.).
Zudem werde die Wichtigkeit des Wassers verkannt. Es gebe auch Möglichkeiten Energie aus Wasser zu gewinnen und demonstrierte dies in einem Film über „Omhasa Gas“. Das vierte Tabu sei der Hanf. Diese Nutzpflanze kommt ohne Pestizide aus, und ist als Nahrungspflanze oder Rohstoff vielseitig einsetzbar. Hanf habe neben dem Kaisersystem und den vielen Shintoschreinen zur langjährigen Stabilität und Wohlstand Japans beigetragen. Durch die Öffnung zum Westen seien alle drei stabilisierenden Kraftaspekte verschwunden. Der Atombombenangriff 1945 habe das heilige Schutzschild, dass durch die regelmäßigen Rituale in den Shintoschreinen erzeugt wurde, weitgehend zerstört.

Galsan Tschinag, mongolischer Tuwa-Schamane, der in Leipzig Germanistik studiert hat und heute weiterhin ein regelmäßiger Besucher Deutschlands ist, berichtet von seinem großen Projekt in der Mongolei 1 Millionen Bäume zu pflanzen. In den letzten 20 Jahren sei der Waldbestand von 20 % auf 3 % zurückgegangen, weil das Holz für den Abbau von Rohstoffen verwendet wurde.
Galsan Tschinag verfolgt seine Vision mit großem Enthusiasmus und hat schon 200.000 Bäume gepflanzt und eine Baumschule gegründet um den Prozess zu verstetigen. Auf seine humorvolle und verschmitzte Art führte er vor wie er die kleinen Bäume in der Baumschule besingt und ihnen über die Köpfe streicht, als seien es seine Kinder.

Als Gastredner betonte Armin Risi, dass die Zeitenwende nur durch eine gemeinsame Bemühung möglich wird. Nach den Prophezeiungen aus Südamerika spiele Europa eine wichtige Rolle. Hierzu gehöre auch der Aufenthalt des Kristallschädels Corazon del Luz in Deutschland und die Gründung des Council of World Elders. Axel Wenzel von Greenpeace Frankfurt stellte als zweiter Gastredner in einer Präsentation die Stand der Abholzung des Regenwalds vor.
Besonders berührend war die Vorführung eines Videos von Survival International, das außergewöhnliche Filmaufnahmen von Menschen im Amazonas-Dschungel zeigt, die noch nie in Berührung mit der Zivilisation gekommen sind. Das Vorhandensein dieser unberührten Kulturen wurde von offiziellen Stellen bisher geleugnet. Survival International setzt sich für den Schutz dieser Völker ein. Wer sich für die beeindruckenden Aufnahmen interessiert, findet sie im Internet unter http://www.survivalinternational.de/indigene/unkontaktiertebrasilien (die Filme sind unten auf der Seite).

Am Ende der Veranstaltung überreichte Karin Tag allen Mitgliedern des Council of World Elders einen Scheck für ihre Projekte.

Ich freue ich auf den 2. Kongress am 29./30. September 2012!

Links:
Kongress-Webseite
Bericht von Armin Risi über den Kongress