Nun waren sie also da, die weisen Frauen, die ich vor drei Jahren beim  Besuch des Council of World Elders noch vermisst hatte. Zum ersten Mal sind sie vom 19.-21.07.2013 zusammen nach Deutschland gekommen, um ihre Botschaft mitzuteilen und erfahrbar zu machen. Und was für eine Kraft haben sie ausgestrahlt! Die 13 indigenen Großmütter (anwesend waren nur  8) wirkten kraftvoller als die 300-600 Besucher zusammen!Der Rat der 13 indigenen Großmütter hat sich 2004 als globaler Zusammenschluss von alten weisen Frauen aus verschiedenen indigenen Kulturen weltweit zusammengefunden. Nach einer Kennenlernphase und gegenseitigen Besuchen beginnt nun ihre Reise um die Welt um ihre Botschaft für die Heilung der Erde zu vermitteln.

Treffen der 13 indigenen Großmütter in Karlsruhe 2013

„WIR, DER INTERNATIONALE RAT DER 13 INDIGENEN GROSSMÜTTER, vertreten ein globales Bündnis des Gebets, der Bildung und der Heilung für unsere Mutter Erde, alle ihre Bewohner, alle ihre Kinder bis in die 7. Zukünftige Generation. (…) Wir sind tief besorgt über die nie dagewesene Zerstörung unserer Mutter Erde. Und die Zerstörung des Lebensstils der Ureinwohner. Wir glauben, dass die Lehre unserer Ahnen unseren Weg in eine ungewisse Zukunft erhellen wird.“

Dieses Statement durchdrang all Ihre Zeremonien, Gebete, Geschichten und Tänze, die sie den Besuchern präsentierten. Der Fokus lag besonders auf der Heilung der Elemente, des Wassers, der Luft, der Erde und des Feuers. Wir sollen mit den Elementen reden und für ihre Heilung beten. Wir sollen die Verbindung mit den Elementen aufnehmen und die Verbundenheit von allem mit allem spüren.

Und diese Verbundenheit war in den drei Tagen erlebbar. Die Veranstaltung war von der kosmischen weiblichen Kraft durchdrungen, die nährend, verbindend, (um)sorgend, liebevoll und kraftvoll ist, im Wissen und das Entstehen und Vergehen von allem was ist.

Für mich war im persönlichen Erleben ein Höhepunkt der Veranstaltung, als die Maya-Großmutter Flordemayo eine Meditation angeleitet hat, in der erfahrbar wurde, das wir nicht wirklich selbst atmen, sondern vom Kosmos geatmet werden. Die Grenzen zu den anderen Menschen lösten sich auf, sie waren weiter als Individuen spürbar, aber in ein großes kosmisches Atmen in Verbundenheit und Glückseligkeit eingebettet. Selbst Flordemayo kamen die Tränen, als sie dieses „mass consciousness breathing“ erlebte.

Die Beziehung und die Rollen von Mann und Frau waren kein vordergründiges Thema auf der Veranstaltung. Klar, denn wenn im Erleben alles miteinander verbunden ist, ist alles heilig und mit Respekt zu behandeln, Menschen, Tiere, Pflanzen, die Erde, die Elemente, alles auf jeder Ebene. Als dann doch die Frage nach der notwendigen Veränderung der Beziehung von Mann und Frau im neuen Zeitalter gestellt wurde, lautete die Antwort, dass sich die bisherige Männerdominanz hin zu den Frauen verschieben werde, und es wichtig sei, dass die Männer die Frauen in ihrer Rolle und Kraft unterstützen und ebenso die Frauen die Männer unterstützen.

Und welche Kraft im Einklang mit den Gesetzen des Kosmos möglich ist, war sehr deutlich erfahrbar und für mich DIE inspirierende Erfahrung der drei Tage. In den Fragen, die aus dem Publikum gestellt wurden, zeigte sich eine große Sehnsucht nach Unterstützung,  Segen, Vorbildern und Lehrern um die eigene Kraft zu finden, angesichts der großen Aufgaben, die derzeit weltweit anstehen. Die Antwort lautet jedoch stets, dass wir selbst durch unsere Intuition jederzeit den Weg in die Kraft finden können. Es geht nicht darum etwas bestimmtes zu erlernen oder zu kopieren, sondern die eigene Individualität zu finden und auszudrücken.

So hat mich auch die schamanische Performance von zwei „deutschen“ Frauen beeindruckt, die einen Alder gesungen und getanzt haben und die Energie des Adlers in voller Kraft in den Raum geholt haben.

Es gäbe noch viel zu berichten, denn in den drei Tagen wurde ein bunter Blumenstrauß von Geschichten, Erzählungen, Tänzen und Gesängen präsentiert, der tief in die Seele eingedrungen ist und als Same weiterwirken wird.

Auf den Seiten des Veranstalters Earth-Oasis sind weitere Informationen über die Großmütter zusammengestellt: http://www.earth-oasis.de/events/13-grandmothers.

Zum Abschluss möchte ich noch ein Zitat der humorigen Großmutter Rita aus Alaska erwähnen:

„Wir Großmütter wissen, dass wir einen gemeinsamen Geist besitzen, und wir wissen, wie man ihn benutzt. Deshalb wissen wir, dass wir die Welt heilen können, wenn wir einigen Geistes zusammenkommen.“

Ahau!